- Beruf: Richter, Direktor Burgtheater (1890-1898) und Alma Mahler (1879-1964)Mentor.
- Residenzen: Wien.
- Beziehung zu Mahler:
- Korrespondenz mit Mahler:
- Geboren: 14-07-1854 Korneuburg, Österreich.
- Gestorben: 16-03-1912 Wien, Österreich.
- Begraben: Unbekannt.
Der Anwalt Burckhard wurde am 12-05-1890 Theaterdirektor. Er blieb acht Jahre lang Theaterdirektor. Er brachte eine neue Perspektive ins Theater und stellte Sonntagsmatinees zu reduzierten Kosten vor, um das Publikum zu erweitern. Später bemerkte er, dass das weniger wohlhabende Publikum das „kritischste“ sei. Als Regisseur baute er im Frühjahr und Sommer 1897 das Auditorium um und stellte dem Wiener Publikum das zeitgenössische Drama von Henrik Ibsen, Gerhart Hauptmann, Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal sowie österreichische Klassiker von Ludwig Anzengruber und Ferdinand Raimund vor.
Er engagierte berühmte Schauspieler wie Friedrich Mitterwurzer, Adele Sandrock, Lotte Medelsky, Otto Tressler, Hedwig Bleibtreu und Josef Kainz. Burckhard wurde im Januar 1898 aus seiner Rolle als Regisseur entlassen, weil er das Theater Mitte der Saison wegen Renovierungsarbeiten geschlossen hatte.
Max Burckhardt besuchte das Gymnasium in Kremsmünster. Infolgedessen studierte er Rechtswissenschaften in Wien und war ab 1872 Mitglied der Bruderschaft „Schlesien“. Er wurde Richter in St. Polten, schrieb das dreibändige Werk „System des österreichischen Privatrechts“ und 1887 Ministerialvizesekretär im Ministerium für Kultur und Bildung. Ab August 1889 war er ein halbes Jahr Herausgeber des Austrian Journal of Management. Ohne besondere Erfahrung in der Leitung eines Theaters folgte Max Burckhardt 1890 von Adolf Sun Valley als Direktor des Burgtheaters in Wien.
Frei von alten Verpflichtungen gegenüber dem Ensemble entstaubte er das Spielbrett und brachte soziale Dramen von Henrik Ibsen, Gerhart Hauptmann, Hugo von Hofmannsthal und Arthur Schnitzler mit, deren „Liebesbeziehung“ 1895 mit ihm uraufgeführt wurde. Sogar Ferdinand Raimund und populäre Stücke von Ludwig Anzengruber machte er durch Aufführungen im Hoftheater präsentabel. Durch preiswerte Sonntagnachmittagsvorstellungen eröffnete Burckhardt auch das Burgtheater für breitere Schichten. Viel Können zeigte er in der Erweiterung des Ensembles auf Schauspieler wie Adele Sandrock, Lotte Medelsky, Otto Tressler, Hedwig Bleibtreu, Friedrich Mitterwurzer und Josef Kainz.
Burckhardt war mit seinen innovativen Aktivitäten ein neues, fortgeschrittenes Publikum für das Burgtheater und seine charismatische Natur, er verwandelte viele seiner Kritiker in Freunde wie den Schriftsteller und Theaterkritiker Hermann Bahr, er Omnibus stark in der Programmierung. Die liberale Presse war auf seiner Seite, aber er war Vertreter der traditionellen Theaterverstämdnises immer ein Dorn im Auge und er scheiterte letztendlich aber an den konservativen Kreisen des Landes und gab seinem 1898 eine Demissionierung. Burckhardt wurde 1898 zum Ratsmitglied am Verwaltungsgericht ernannt, wo er bis 1900 arbeitete.
Er hat viel veröffentlicht, auch als Dramatiker zeitkritische Volksstücke und Comedy-Shows wie "Die Bürgermeisterwahl" (1897), "s'Katherl" (1898), "Rat der Beleidigung" (1905) und "The Insel der Seligen “(1908) und arbeitete später als Nachfolger seines Freundes Hermann Bahr, da dies die Veröffentlichung der damaligen Kultur im Jahr 1899 ermöglichte. Burckhardt zog sich im Alter nach St. Gilgen zurück, wo er ein Haus gebaut hatte im Dorf Franzosenschanze von 1903. Zuletzt war er vielleicht „halb verrückt“. Erben waren seine Schwester Lotte, verheiratet. Hlawacek und ihr Sohn Frederick Hlawacek, Rechtsanwalt in Salzburg.
Alma Mahler-Werfel
In Joshua Sobols Polydrama „Alma - Show Biz to End“ wird Max Burckhardt als einer der Freunde aus Kindertagen von Alma Mahler-Werfel dargestellt. Er war ihr Mentor und ermutigte das Interesse an klassischer und neuerer Literatur, aber als Antisemit trainierte er auch ihre Feindseligkeit gegenüber Juden. Besonders die Philosophie von Friedrich Nietzsche verband die beiden, Nietzsches "Wer fallen soll, sollte man auch drängen!" war zu Almas Lebensmotto.